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Gesellschaftskritik in der Serie

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In der Serie SpongeBob Schwammkopf werden häufiger aktuelle Probleme der (vornehmlich amerikanischen) Gesellschaft angesprochen oder mehr oder minder subtil kritisiert.

Inhaltsverzeichnis

Episoden

Eltern werden ist nicht schwer…

Das eindeutigste Beispiel gesellschaftskritischer Inhalte findet sich in der Episode Eltern werden ist nicht schwer..., in der SpongeBob und Patrick ein kleines Muschelbaby adoptieren und als dessen Elternteile fungieren, was bedeutet, dass sowohl die Mutter als auch der Vater von männlichen Wesen gespielt werden, ein Verweis
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auf die Gender-Problematik. Außerdem wird hier auch die Frage nach der Gleichberechtigung von Mann und Frau aufgeworfen, ebenso wie ein kritischer Blick auf die noch heute in einigen Familien existente Rollenverteilung geworfen wird. Denn in der Episode arbeitet SpongeBob, der den weiblichen Elternpart darstellt, den ganzen Tag im Haus, kümmert sich um das Muschelbaby und führt den Haushalt, während Patrick als der Mann im Haus jeden Tag mit einem Aktenkoffer zur Arbeit geht und abends müde heimkommt, sodass er sich nicht um anfallende Hausarbeiten kümmern kann. Die Tatsache, dass Patrick statt zur Arbeit zu gehen in seinem Haus fernsieht, während SpongeBob tatsächlich alle Hände voll zu tun hat (rechtes Bild) ist dabei eine humorvolle Spitze gegen die früher publike Meinung, dass die richtige Arbeit des Mannes wichtiger sei, da sie die Familie ernähre.

Andere Episoden, die gesellschaftskritische oder nachdenklich stimmende Inhalte aufweisen, sind zum Beispiel Verkaufsgenies, in der SpongeBob und Patrick ihre Schokolade mithilfe von teils dreisten Lügen verkaufen, um viel Geld zu verdienen. Allerdings fallen sie auch mehrmals auf ein und denselben Trickbetrüger rein. Die Episode weist damit zum Beispiel auf die allgemein üblichen Vorgehensweisen in der freien Wirtschaft hin, spielt gleichzeitig mit SpongeBobs und Patricks übermäßigem Erfolg aber auch auf das Problem des schnellen Reichtums und dessen Erlangung an. Ebenfalls auf Trickbetrug spielt die Episode Der König des Karate an, in der ein Betrüger SpongeBob weismachen will, dass er als König des Karate die Karateinsel kaufen solle.

Thaddäus streikt

Weil Mr. Krabs seine beiden Angestellten mit einem kläglichen Lohn abspeist und selbst diesen noch durch verschiedene Gebühren schmälern will, beschließen SpongeBob und Thaddäus, in Streik zu treten. Da SpongeBob jedoch keine Ahnung von der Materie hat, klärt Thaddäus ihn schrittweise auf und gibt dem Zuschauer damit einen (humorvollen) Überblick über Rechte und Pflichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Zudem spielen Thaddäus’ eloquente Schlagwörter und Slogans (zum Beispiel „Wir werden das Großkapital in seinen Grundfesten erschüttern!“) auf das Thema Streik an und überspitzen es, was den Gedanken der zusammenhaltenden Arbeiterschaft oder die Gesellschaftsklasse der Arbeiter parodiert.

Harte Schale, weicher Kern

Diese Episode spielt auf das Dilemma an, wie Menschen sich in der Öffentlichkeit darstellen, wenn es gegen ihren eigentlichen Charakter spricht. So stößt Mr. Krabs in der Episode seine harte und schützende Schale ab und ist dadurch ein verwundbares und schlaffes Geschöpf, was jedoch gar nicht mit seinem eigentlichen eher rüden und haudegenartigen Auftreten vereinbar ist. Allerdings wird im weiteren Verlauf der Episode enthüllt, dass Mr. Krabs’ ehemals ebenso harten wie starken Marinekumpel auch nicht mehr die Stärke und Kraft besitzen, die sie früher hatten.

Der Geschicklichkeitskran

Das Thema der Spielsucht wird ebenfalls in einer Episode aufgegriffen: Mr. Krabs lässt einen Geschicklichkeitskran in der Krossen Krabbe errichten, an dem Thaddäus im Verlauf der Episode nicht nur seinen Lohn sondern auch sein gesamtes Hab und Gut verspielt, weil er einmal gewinnen möchte, es jedoch nie schafft, bis SpongeBob ihm einen Trick verrät, mit dessen Hilfe Thaddäus mit seinem allerletzten Viertel Dollar gewinnt.

Ausverkauf

Als Mr. Krabs in dieser Episode die Krosse Krabbe für eine beträchtliche Summe an eine erfolgreiche Restaurantkette verkauft, wird die Krosse Krabbe völlig umgekrempelt und an den Standard der Kette angepasst. So wird nicht nur die Produktion vereinheitlicht und automatisiert, sondern auch eine Menge neuer Regeln und Richtlinien eingeführt. Das alles führt zum Verlust der Individualität der Krossen Krabbe, gleichwohl es der Popularität keinen Abbruch tut. Das gesamte Vorgehen in der Episode ist eine Kritik an der in der Realität immer weiter um sich greifenden Tatsache, dass kleine und mittelständische Unternehmen von großen Konzernen oder Ketten aufgekauft oder im freien Wettbewerb in die Insolvenz getrieben werden, was zur Folge hat, dass Vielfalt und Auswahl an Produkten auf dem freien Markt zurückgehen.

Königlicher Quatsch

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Das Problem des Machtmissbrauchs wird in dieser Episode angesprochen, in der Patrick als lebender Vorfahre einer königlichen Familie ausgemacht wird und infolgedessen mit Sonderrechten ausgestattet wird, die ihm im Endeffekt freie Hand in allem garantieren. Patrick missbraucht diese Stellung jedoch und fängt an, raffgierig alle materiellen Besitztümer aller Bewohner an sich zu reißen. Zudem verändert sich sein Charakter vom freundlichen Naivling hin zum autokratischen Despoten, was durch eine Spiegelbild Patricks anschaulich gezeigt wird, indem Patricks Charakter im Spiegel verbildlicht wird (linkes Bild). Ein passendes und bekanntes Zitat dazu stammt von John Emerich Edward: „Die Macht neigt dazu, zu korrumpieren, und die absolute Macht korrumpiert absolut.“

Der Krosse Schwamm

In dieser Episode erkennt ein Restaurantkritiker das Potential von SpongeBob, woraufhin Mr. Krabs die ganze Krosse Krabbe umdekoriert und SpongeBob zur Hauptattraktion macht. So gibt es z.B. SpongeBob-Servietten und sogar einen SpongeBob-Erlebniszug. Dies ist eine deutliche Anspielung auf den Hype des Schwammes in der realen Welt. Mittlerweile gibt es unzählige Artikel, auf denen SpongeBobs Gesicht aufgedruckt ist, von T-Shirts über Tassen bis hin zu Brotdosen und Plüschfiguren, Videospielen oder Bettwäsche. Diese Produkte werden für die Käufer bzw. deren Kinder erst dadurch interessant, dass sie mit SpongeBob zu tun haben. Auch in besagter Episode strömen viele Kunden in Mr. Krabs’ Lokal, weil es jetzt „Krosser Schwamm“ heißt und mit SpongeBob wirbt. Krabs kommt zudem später auf die absurde Idee, den Kunden gelbe, vergammelte Burger als Schwammiburger zu verkaufen. Die Kunden des Krossen Schwamms werden dadurch jedoch vergiftet und Mr. Krabs landet vor Gericht. Dies soll zeigen, dass die profitgierigen Hersteller von Merchandise-Produkten nicht übertreiben sollten, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Neureich

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SpongeBob gelangt durch den Verkauf einer riesigen Perle zu einem großen Vermögen, welches er sehr bereitwillig an alle Einwohner in Bikini Bottom verteilt. Daher sind nun alle seine besten Freunde, die ihn bewundern und Freundschaft heucheln, um etwas von seinem Geld abzukriegen (linkes Bild). SpongeBobs Verhalten verändert sich dementsprechend auch, er wird arrogant, selbstverliebt und zeigt einen insgesamt viel oberflächlicheren Charakter als sonst. Doch als er nach den Tagen des Luxus plötzlich bankrott ist, sind auch all seine Freunde verschwunden und wollen nichts mehr von ihm wissen. In dem Moment wird SpongeBob klar, dass gekaufte Freunde falsche Freunde sind. Die Episode spielt mit diesem Thema auf ein schon lange währendes Problem in der Menschheitsgeschichte an: Immer wieder versuchen Leute einerseits, mit ihrem Reichtum sich Freunde, Ansehen oder „Glück“ zu erkaufen, andererseits rennen viele Leute wiederum ebensolchen Reichen nach, um einen Vorteil für sich selbst daraus ziehen zu können. Die Episode soll zeigen, dass bloßer Reichtum nur allzu oft mit Erfolg oder Zufriedenheit gleichgesetzt wird, was im Endeffekt jedoch in den seltensten Fällen zutrifft.

Die Karte

SpongeBob ist ganz versessen auf die neuen Meerjungfraumann-und-Blaubarschbube-Karten und kauft sich eine Packung im Comicladen. Der Verkäufer weist ihn jedoch darauf hin, dass alle Karten wertlos seien, bis auf die superseltene „Platin-Hologramm-Animations-O-Ton-Karte Nummer 54“, welche es insgesamt nur 5 mal geben soll. Nun kauft SpongeBob alle Kartenpäckchen des Ladens leer, um an diese seltene Karte zu kommen und gibt sehr viel Geld dafür aus. Dies soll darauf hinweisen, dass Hersteller von Sammelkartenspielen, sogenannten „Trading Card Games“ gezielt einige seltene Karten in ihr Angebot einfügen, um mehr Päckchen zu verkaufen und mehr zu verdienen. Denn wenn die Käufer unbedingt an eine seltene Karte heranmöchten, kaufen sie auch gerne mal ein paar Päckchen mehr. Diese seltenen Karten, in vielen TCGs auch „Rares“ oder „Ultra Rares“ genannt, sind also ein zusätzlicher Anreiz zum Kaufen solcher Kartenpäckchen. Interessant ist auch, dass auf der besagten seltenen Karte der Meerjungfraumann-und Blaubarschbube-Karten eine Animation zu sehen ist, auf der Meerjungfraumann den Satz „Kauft mehr Karten“ sagt, wodurch die Anspielung etwas überspitzt wird.

Schlagzeilenschinder

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Mr. Krabs spannt SpongeBob als Reporter ein, damit dieser für seine neue Zeitung reißende Artikel schreibt. Da SpongeBobs Artikel jedoch keinen Leser anziehen, überredet die Krabbe SpongeBob, in den Artikeln zuerst Details, dann komplette Handlungen zu erfinden. Dieses Verhalten, Nachrichten „aufzubauschen“ oder vermeintliche Sachverhalte frei zu erfinden, spielt deutlich auf ein Verhalten an, welches sich in den Boulevardblättern vieler Zeitungen heutzutage etabliert hat. Dabei sind die Beweggründe häufig Auflagen- und damit Profitsteigerung oder die politische Positionierung, selten auch Hetze gegen Personen, die der Zeitung unbequem geworden sind (Beispiele finden sich hier.) Dabei deutet die Episode in stilisierter Weise die Konsequenzen dieses fragwürdigen Verhaltens an, indem sie die zerstörten Existenzen der Einwohner zeigt, die in SpongeBobs Artikeln verunglimpft wurden.

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