Benutzer:Spongepat/Saisonfinals
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Aktuelle Version vom 29. Juni 2008, 19:42 Uhr
[Bearbeiten] 1.Liga, Saison 1998/99: Der rettende Übersteiger
Vor dem letzten Spieltag standen Borussia Mönchengladbach und der VfL Bochum schon als Absteiger fest, der dritte musste noch ermittelt werden. Fünf Kandidaten kamen in Frage: der 1.FC Nürnberg, der VfB Stuttgart, der SC Freiburg, Hansa Rostock und Eintracht Frankfurt. Die Spieltagssituation:
33.Spieltag | |||
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Name und Platzierung | Siege, Remis und Niederlagen | Tore und Differenz | Punkte |
12. 1.FC Nürnberg | 7 S / 16 U / 10 N | 39:48 (-9) | 37 |
13. VfB Stuttgart | 8 S / 12 U / 13 N | 40:48 (-8) | 36 |
14. SC Freiburg | 9 S / 9 U / 15 N | 34:43 (-9) | 36 |
15. Hansa Rostock | 8 S / 11 U / 14 N | 46:56 (-10) | 35 |
16. Eintracht Frankfurt | 8 S / 10 U / 15 N | 39:53 (-14) | 34 |
Stuttgart genügte ein Tor für den Klassenerhalt. In den anderen Partien, Nürnberg - Freiburg, Bochum – Rostock und Frankfurt - Kaiserslautern, entwickelte sich jedoch eine Dramaturgie, die die Abstiegsentscheidung zur bisher dramatischsten der Bundesligageschichte machte:
20 Minuten vor Saisonende deutete viel auf einen Abstieg Frankfurts, ohnehin mit den geringsten Chancen in diesen Spieltag gegangen, hin: Die drei direkt vor Frankfurt platzierten Vereine lagen in ihren Spielen in Führung: Stuttgart mit 1:0 gegen Bremen, Rostock mit 1:0 in Bochum, Freiburg mit 2:0 in Nürnberg. Der Club wiederum schien trotz des Rückstands gerettet, denn für den Abstieg Nürnbergs hätte nicht nur Nürnberg selbst verlieren und Rostock in Bochum gewinnen müssen, sondern vor allem Frankfurt gegen Kaiserslautern mit drei Toren Differenz gewinnen müssen, wenn es beim 0:2-Rückstand Nürnbergs geblieben wäre. Die Eintracht, die mit 5 Toren Unterschied hätte gewinnen müssen, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen, führte zwar zunächst gegen Kaiserslautern, doch die Roten Teufel, die noch die Teilnahme an der Champions League erreichen konnten, glichen nach 68 Minuten aus, es stand 1:1 – zu wenig für Frankfurt. Doch nun, in den letzten zwanzig Minuten der Saison, begannen sich die Ereignisse zu überschlagen:
Thomas Sobotzik brachte Frankfurt wieder in Führung (70.). Als Bochum fast gleichzeitig gegen Rostock aus einem 0:1 ein 2:1 (71. und 74.) machte, wäre Rostock abgestiegen und Frankfurt gerettet gewesen.
Rostock glich wieder aus (77.), das hätte aber zu Rettung nicht gereicht, erst recht nicht, als Frankfurt unter großem Jubel des Publikums zwei weitere Tore schoss (80. und 82.) und beim Spielstand von 4:1 jetzt sogar Nürnberg im Hinblick auf die Tordifferenz ein- und wegen der mehr geschossenen Tore auch überholt hatte. Zu diesem Zeitpunkt wäre nach wie vor Hansa Rostock abgestiegen, denn die Ostseestädter brauchten zu diesem Zeitpunkt einen Sieg.
In der 83.Minute erzielte Slawomir Majak das 3:2 für Rostock. Dadurch wären die Hanseaten gerettet gewesen und plötzlich wäre Nürnberg, das immer noch 0:2 gegen Freiburg zurücklag, abgestiegen.
5 Minuten vor Schluss traf Nürnberg zum 1:2, und obwohl die Franken noch immer zurücklagen, hätte sie dieser Spielstand gerettet, denn nun hatten sie die bessere Tordifferenz gegenüber der Frankfurter Eintracht, der auch ein hoher 4:1-Sieg gegen Kaiserslautern nun nichts mehr genutzt hätte.
Die Letzten Sekunden. Jan Åge Fjørtoft gelang nach einem Alleingang und einem phantastischen Übersteiger doch noch das unglaubliche 5:1 gegen Kaiserslautern – und damit die Rettung Frankfurts vor dem Abstieg. Nürnberg, das nun wieder abgestiegen wäre, erhielt jedoch fast gleichzeitig eine letzte Chance: Nach einer Kopfballabwehr der Freiburger rauschte Marek Nikl aus dem Hintergrund an und drosch den Ball mit einem Frustschuss an den Pfosten. Frank Baumann hat nun die Chance zum Ausgleich, aber Golz hält!
Und Nürnberg, ausgerechnet Nürnberg, das mit drei Punkten und sieben Toren Vorsprung beste Chancen auf den Ligaverbleib hatte, stieg ab, weil Rostock und Frankfurt ihre Spiele gewannen. Die Tordifferenz der Franken war mit der von Eintracht Frankfurt identisch, jedoch hatten letztere mehr Tore geschossen.
[Bearbeiten] 1.Liga, Saison 1999/2000: Ballacks Geschenk
Seit dem 30.Spieltag war Bayer Leverkusen Tabellenführer und hatte vor dem letzten Spieltag drei Punkte Vorsprung vor den Münchner Bayern. Ihnen hätte somit ein Unentschieden beim Aufsteiger SpVgg Unterhaching genügt. Bayern München gewann das letzte Spiel gegen ein schwaches Werder Bremen mit 3:1, Leverkusen hingegen verlor sang- und klanglos bei Unterhaching mit 0:2. So wurde die Lederhosenfraktion aus dem Alpenvorland mit sieben Toren Vorsprung doch noch Meister nach einem (oft zitierten) Herzschlagfinale, weil Michael Ballack, der später zu den Bayern wechseln sollte, die Niederlage der Leverkusener im Münchner Vorort mit einem Eigentor einleitete.
[Bearbeiten] 1.Liga, Saison 2000/01: Vier-Minuten-Meister
Vor dem letzten Spieltag hatte Bayern München drei Punkte Vorsprung vor Schalke 04 und benötigte daher bei einem vorausgesetzten Sieg der Schalker mindestens ein Unentschieden beim Hamburger SV, da das Torverhältnis der Bayern schlechter war.
Schalke gewann das letzte Spiel gegen Unterhaching nach turbulentem Spielverlauf. Nachdem Schalke bereits mit 0:2 zurücklag und Unterhaching nach zwischenzeitlichem Ausgleich der Schalker in der 69. Minute wieder mit 2:3 in Führung ging, drehten die Schalker das Spiel noch auf den Schlussstand von 5:3.
In Hamburg stand es 0:0, bis in der 90. Minute Sergej Barbarez für den HSV das 1:0 erzielte.
Mit diesem Stand ging das Spiel in die 93. Minute. Die offizielle Spielzeit war fast abgelaufen, auch auf fast allen anderen Plätzen hatten die Schiedsrichter die Spiele abgepfiffen.
Im Parkstadion sickerte die Nachricht durch, das Spiel in Hamburg sei ebenfalls beendet. Damit wäre Schalke deutscher Fußballmeister. Die Fans strömten in den Innenraum und feierten bereits.
Plötzlich gab es Verunsicherung: Das Spiel in Hamburg würde doch noch laufen, die angezeigte Nachspielzeit von drei Minuten war noch nicht abgelaufen, und der Schiedsrichter Markus Merk hatte auch noch nicht abgepfiffen. Die Fans im Schalker Stadion wurden nervös. Auf der Anzeigetafel des Parkstadions liefen nun die letzten Sekunden des anderen Spiels.
In diesen letzten Sekunden, bereits in der dritten Minute der Nachspielzeit, nahm der vom FC Schalke 04 an den Hamburger SV ausgeliehene Torwart Mathias Schober eine Rückgabe eines eigenen Spielers in die Hand und Bayern bekam einen indirekten Freistoß im Strafraum des Gegners zugesprochen. Bayern-Verteidiger Patrik Andersson schoss den von Stefan Effenberg vorgelegten Ball durch eine Lücke in der Hamburger Mauer ins Tor. Das Spiel wurde eine Minute später dann endgültig abgepfiffen: Durch das 1:1 holten die Bayern den nötigen Punkt und wurden Deutscher Meister.
Die Schalker, die sich vier Minuten als Meister wähnten und denen nur wenige Sekunden zum Titel fehlten, gingen daraufhin als Meister der Herzen in die Geschichte der Bundesliga ein.