SpongeBob ist schwul
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*[http://www.landoverbaptist.org/news0403/spongebob.html Anschuldigung eines US-amerikanischen Pastors] | *[http://www.landoverbaptist.org/news0403/spongebob.html Anschuldigung eines US-amerikanischen Pastors] | ||
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Aktuelle Version vom 26. März 2024, 02:41 Uhr
„SpongeBob ist schwul“, bzw. „SpongeBob macht schwul“ ist eine von verschiedenen christlichen ultrakonservativ bis fundamentalistisch orientierten Gruppen getroffene Aussage, die SpongeBob Schwammkopf, Titelfigur der gleichnamigen Serie, vorwirft, homosexuell zu sein, bzw. zur Homosexualität zu verleiten. Daneben wird auch sein Freund, Patrick Star, als schwul dargestellt. Die ersten Vorwürfe gehen auf das Jahr 2003 zurück und stammen vom Pastor Deacon Fred, der in den Gesichtszügen von SpongeBob sexuelle Andeutungen sah. Mit dem Protest von James Dobson, dem Gründer der strengkonservativen Vereinigung „Focus on the Family“, der SpongeBob „homosexuell machendes Auftreten“ vorwarf, nachdem dieser im Verlauf von fünf Sekunden eines Schulvideos aufgetaucht war, ließen die Aussage im Jahr 2005 erneut aufflammen.
[Bearbeiten] Anschuldigungen von James Dobson
Der extrem konservative James Dobson, Gründer der christlich-orientierten Organisation „Focus on the Family“ (Die Familie im Mittelpunkt), beschuldigte die Figur SpongeBob Schwammkopf im Jahr 2005, Kinder zur Homosexualität zu verleiten und riet Eltern davon ab, die Serie ihrem Nachwuchs zugänglich zu machen. Auslöser seiner Kritik war ein Schulvideo, welches von der gemeinnützigen Organisation „We Are Family“ produziert wurde und im Verlauf von rund sechs Minuten knapp 100 Charaktere aus Zeichentrick- und anderen Kinderserien zeigte. „We Are Family“ war im September 2001, nach den Terroranschlägen, die am 11. des Monats die Welt erschütterten, vom Komponisten des gleichnamigen Liedes aus dem Jahre 1979 gegründet worden, um Kindern und Jugendlichen Toleranz vor Minderheiten, Menschen anderer Hautfarbe und sexueller Orientierung beizubringen.
Bekannt wurde seine Aussage nach einem Zeitungsartikel der New York Times mit dem Titel „Conservatives Pick Soft Target: A Cartoon Sponge“, erschienen am 20. Januar 2005. Darin wurde ein Kommentar von Dobson zum angesprochenen Video erläutert, in dem er behauptet habe, dass ebendieses Pro-homosexuell war und SpongeBob Kinder verleite, ebenfalls Neigungen zur gleichgeschlechtlichen Liebe zu entwickeln. Nach starker Kritik von allen Seiten erklärte Dobson, seine Aussage sei falsch verstanden worden. Eine Beschuldigung der Medien dieser Art in solcherlei Situationen ist gängig, zwang die New York Times aber zu einer Gegendarstellung. Nichtsdestotrotz kann nicht ernsthaft bezweifelt werden, dass Dobson die von der New York Times veröffentlichte Meinung seiner selbst nicht vertritt.
Folgende Punkte stemmen sich gegen James Dobsons Behauptungen:
- SpongeBob ist in diesem Video rund fünf Sekunden lang zu sehen, verteilt auf drei Szenen. Trotzdem leitet Dobson daraus seine Anschuldigen ab.
- James Dobson verurteilt gerne Personen, Neigungen und fiktive Figuren, die seinen Ansichten nicht entsprechen. Das tat er schon vor seiner Äußerung gegen SpongeBob Schwammkopf und tut es immer noch.
- Dobson behauptete, die Eltern sollen zum Wohle des Kindes verhindern, dass dieses die Serie anschauen kann. Was für Spott sorgte, war aber die Tatsache, dass er gleichzeitig für körperliche Gewalt in der Erziehung des Nachwuchses einsteht.
- Das Video wurde über 61.000 mal gezeigt. Dobson, der bekannt für eine aggressive Mitgliederwerbung ist, hatte damit eine breite Masse, die durch seine Kritik von „Focus on the Family“ erfuhren. Tatsächlich folgten seinem Beispiel auch andere Organisationen im Stile von „Focus on the Family“, auch noch, nachdem er eine Gegendarstellung der New York Times erzwungen hatte.
[Bearbeiten] Verbindung zu „Camp“ und anderen Figuren
SpongeBob Schwammkopf ist nicht die erste Figur, der vorgeworfen wird, sie sei schwul. Ein besonders bekanntes Beispiel dafür stellen die Teletubbies dar, besonders Tinky-Winky wird oftmals als schwul bezeichnet. Hintergrund dessen ist wiederum ein US-amerikanischer Pastor, Jerry Falwell (†2007). Durch eine Handtasche, die Tinky-Winky bei sich hat, schloss Farwell, er müsse homosexuell sein. Die konservative polnische Poltikerin Ewa Sowińska, die seit 2006 „Regierungsbeauftragte für die Rechte des Kindes“ in ihrem Land ist, „begeistert“ in dieser Funktion ihre Kollegen regelmäßig mit merkwürdig anmutenden Vorschlägen, darunter ein Sendeverbot für die Teletubbies, aus oben genannten Gründen.
Teilweise wird der „Lebensstil“ von SpongeBob Schwammkopf aber nicht nur banal als „homosexuell“ bezeichnet, sondern auch verschiedenen, mehr oder weniger genau definierten Daseinsweisen zugeordnet. So wird sein Auftreten als immer glückliche Persönlichkeit mit stets vorhandenem Optimismus und einer allgemein vom „Mainstream“ abweichenden Lebensweise, die sich an gängigen Konsumwünschen selten äußert, der US-amerikanischen „Camp“-Ideologie von großstädtischen Intellektuellen und Homosexuellen zugeschrieben. Dabei wird nicht die Serie SpongeBob Schwammkopf als solche dem Camp zugeordnet. Da die Camp-Kultur sich auf alle Kunstbereiche wie Musik, Literatur oder Kleidung bezieht, lehnen sich die Episoden noch zu stark an „gängiges“ Leben an. SpongeBob Schwammkopf hingegen, der beispielweise über eine ungewohntes Mobiliar verfügt, sich um Konsum und Geld (im Gegensatz zu den meisten anderen Charakteren) keine Sorgen macht, gesellschaftlichen Verpflichtungen (pünktliches Erscheinen bei der Arbeit, Versorgung seiner Hausschnecke Gary) aber dennoch sorgsam wahrnimmt und sich in künstlerischer Freiheit übt (Gesang) fügt sich in das Bild des „Camp“ ein. Das trifft ebenfalls auf Patrick Star zu. Teilweise werden SpongeBob und Patrick eine mehr als freundschaftliche Verbindung angedichtet, die sich aber in keiner Weise bestätigen lässt.
Auf Nachfrage äußerte sich auch Stephen Hillenburg, Erfinder von SpongeBob Schwammkopf zur laufenden Debatte. Dabei machte er sämtliche Diskussionen über die sexuelle Orientierung seiner Figur(en) nichtig, als er festlegte, zumindest SpongeBob und Patrick selbst seien asexuell, würden sich also zu Dingen die Sexualität betreffend nicht hingezogen fühlen. Dabei ist anzumerken, dass Asexualität ein Schamgefühl keineswegs ausschließt, welches bei den Charakteren in verschiedenen Situationen auftritt.
[Bearbeiten] Hinweise in den Episoden
In mehreren Episoden der Serie zeigt SpongeBob Schwammkopf ein in den Augen mancher Beobachter sonderbares (über das normale Maß der Serie hinaus) Verhalten, dass auf eine homosexuelle Neigung hindeutet. Meistens äußerst sich das in einer übertriebenen Anhänglichkeit an männliche Personen, zum Beispiel Thaddäus Tentakel. Thaddäus selbst, genauso wie Mr. Krabs, verlieben sich in der Episode Patricia in den als Frau verkleideten Patrick, was auf eine am ehesten heterosexuelle Neigung hindeutet. Dass SpongeBob sich in seinen Emotionen jedoch am ehesten an männliche Charaktere wendet, lässt sich mit einem schlichten Grund als nicht weiter bedeutend abtun: In Bikini Bottom, insbesondere in SpongeBobs Freundeskreis, überwiegen männliche Personen ganz einfach, und das deutlichst.
[Bearbeiten] Eltern werden ist nicht schwer…
Besondere Aufmerksamkeit bei der Betrachtung von Episoden erfährt Eltern werden ist nicht schwer…. In dieser Episode kümmern sich SpongeBob und Patrick um eine Baby-Muschel. SpongeBob wird die Mutter und macht den Haushalt und Patrick wird der (arbeitende) Vater. Dabei adaptiert SpongeBob das als typisch dargestellte Verhalten einer Hausfrau und sagt beispielsweise, als Patrick von der Arbeit nach Hause kommt: „Oh Patrick. Schön, dass du endlich zu Hause bist. Jetzt kannst du mir mit dem Baby helfen.“ Siehe auch hier.
Tatsächlich führte das Verhalten von SpongeBob und Patrick in diesem Fall so weit, dass die Episode in Griechenland, Japan, Polen und Rumänien bis heute nie ausgestrahlt wurde. Grund dessen war wiederum der befürchtete homosexuelle Einfluss auf Kinder. Tatsächlich gehen einige dieser Länder, wie beispielsweise Japan auch in anderen Medien normalerweise offen mit diesem Thema um.
[Bearbeiten] Das Valentinsgeschenk
Des Weiteren spielt sich in der Episode Das Valentinsgeschenk Folgendes ab: Auf dem Rummelplatz bedankt sich ein Fisch mit deutlich klischee-homosexueller Stimme für sein Geschenk bei SpongeBob – „Danke für die Rosen, SpongeBob“ – worauf dieser „Keine Ursache, Detlef“ erwidert.
[Bearbeiten] Schonungslos ausgenutzt
Als Thaddäus in der Episode Schonungslos ausgenutzt von Mr. Krabs gefeuert wird und schließlich bei SpongeBob einzieht, trägt der ihn pflegende SpongeBob dabei die Kleidung eines französischen Hausmädchens, was seine Affinität zur Femininität nochmals unterstreicht. Außerdem gibt er ihm einen überaus zärtlichen Kuss auf die Wange.
[Bearbeiten] Trödel
Auch in der Episode, in der SpongeBob die „No.1“-Trinkmütze von Mr. Krabs ersteht, reagiert er auf die Vorwürfe von Mr. Krabs, er sehe damit aus wie ein Mädchen, mit den Worten „Bin ich denn ein hübsches Mädchen?“.
[Bearbeiten] Einer ist immer der Dumme
Als Patrick SpongeBob fragt, ob er sich etwas Wimperntusche von ihm ausborgen kann, sagt seine vermeintliche Mutter in der englischen Version: „What a card!“ (in etwa: Was für ein Dödel). Im Deutschen fragt sie jedoch: „Ist der verkehrt herum?“ und spielt somit auf SpongeBobs eventuelle Homosexualität an.
[Bearbeiten] Der große Tag
SpongeBob poliert sich die Fingernägel (Anzeichen für seine eventuelle Homosexualität) → siehe „Einer ist immer der Dumme“.
[Bearbeiten] 20000 Burger unter dem Meer
In der Episode 20000 Burger unter dem Meer verabschiedet er sich extrem Ehefrau-mäßig von Thaddäus. Als Patrick ihn fragt warum, sagt er: „Weil ich ihn so gerne mag.“
[Bearbeiten] Der Seepferdeflüsterer
In dieser Episode träumt SpongeBob, wie er auf Mystery mit roten Haaren durch die Gegend reitet, während seine Haare im Wind rauschen, was wieder eine Affinität zur Femininität ist. Denn dies ist es, was junge Mädchen klischeehaft träumen. Außerdem erinnern die roten Haare an Arielle-die Meerjungfrau, die ebenfalls ein Seepferd (Stormy) besaß.
[Bearbeiten] Moby Muschel
In dieser Episode trägt SpongeBob Lippenstift, genauer gesagt Korallenblau Nr. 3.[Bearbeiten] Die Kuchen-Bombe
In dieser Episode schenkt SpongeBob Thaddäus einen Pulli, auf dem „I Love You“ (Ich liebe dich) steht.
[Bearbeiten] Le große Tausch
In dieser Episode wird SpongeBob von seinem neuem, zeitweiligen Chef zur Begrüßung geküsst. Danach hält sich SpongeBob die Hand etwas vor den Mund, sagt „Uuhhh“ und lacht.
[Bearbeiten] Lügen haben blaue Augen
In dieser Episode will SpongeBob sein blaues Auge mit einer pinken Sonnenbrille verstecken die wohl vom Design her eher für Frauen gedacht ist.
[Bearbeiten] Der Quatschtüten-Würger
In dieser Episode sprüht sich SpongeBob pinkfarbenes Parfum an seinen Arm, welches vermutlich für Frauen ist.
[Bearbeiten] Gary allein ohne Haus
In dieser Episode sieht man, dass SpongeBob im Besitz eines roten Damenstiefels ist.
[Bearbeiten] Hokuspokus
SpongeBob und Patrick gehen Händchen haltend zum Zauberer.
[Bearbeiten] Spielzeuggeschäft des Grauens
In dieser Episode trägt SpongeBob im Spielzeugfass ein rosa Ballerinaröckchen. Patrick fragt SpongeBob ob sie wieder auf das Damenklo gehen sollen.
[Bearbeiten] Der sechzehnte Geburtstag
In dieser Episode trägt SpongeBob, als Perla und ihre Freundinnen Billy Fischmaul begrüßen, Frauenkleider, eine Perücke, Lippenstift und eine Handtasche und bezeichnet Billy Fischmaul als „traumhaft“. Später in der Episode trägt er rote High-Heels, die er für Perla kauft.
[Bearbeiten] Fluch der Schönheit
In dieser Episode nachdem SpongeBob Thaddäus’ Gesicht am Ende der Episode wieder normal macht, sagt er zu Thaddäus „Ich liebe Dich“.
[Bearbeiten] Stanley S. Schwammkopf
In dieser Episode heiraten Stanley und Harold.
[Bearbeiten] Der SpongeBob Schwammkopf Film
Im SpongeBob Schwammkopf Film schrubbt SpongeBob Thaddäus heimlich den Rücken während dieser unter der Dusche steht. Als er SpongeBob bemerkt, hält er sich geschockt einen Duschvorhang vor und ruft: „SpongeBob! Was hast du denn hier drin zu suchen?“ Darauf SpongeBob: „Ich wollte dir nur was sagen, Thaddäus.“ Thaddäus erwidert: „Ganz egal was es ist, kann das nicht warten, bis wir auf der Arbeit sind?“ Darauf SpongeBob: „Aber dort gibt’s doch keine Dusche…“
[Bearbeiten] Ein Tintenfisch zum Verlieben
In der Episode bereitet SpongeBob Thaddäus auf sein Date mit Teresa vor, indem er sich als Frau verkleidet und ihn datet.
[Bearbeiten] Hinweise gegen eine Homosexualität
Auf der anderen Seite sieht man auch in der Episode Eiskalt entwischt wie SpongeBob Sandy heiratet, was ein eindeutiger Beweis für seine Heterosexualität ist. Zudem spricht die Episode Burgina, in welcher SpongeBob sich in einen weiblichen Burger verliebt, gegen SpongeBobs angebliche Homosexualität. Ebenfalls geht er in der Episode Einmal wieder jung sein auf Höschenjagd, wobei er gezielt auf Höschen von Frauen sucht. Ein weiterer Punkt, der gegen die Theorie spricht, ist der Fakt, dass die Serie SpongeBob Schwammkopf einiges an Gesellschaftskritik beinhaltet, nachzulesen im folgenden Artikel: Gesellschaftskritik in der Serie.
[Bearbeiten] Schlussfazit
In einigen Episoden finden sich Hinweise, die sowohl für als auch gegen eine eventuelle Homosexualität SpongeBobs sprechen. Hinzu kommt allerdings, dass eine Vielzahl der „Anzeichen“ (siehe oben) klischeebehaftete Witze sind, welche meistens den Humor der aktuellen Szene bzw. Situation tragen. Es kann daher weder vollständig ausgeschlossen noch nachgewiesen werden, dass SpongeBob tatsächlich homosexuell ist.
[Bearbeiten] Weblinks
- Anschuldigung eines US-amerikanischen Pastors
- Erläuterung der Vorwürfe gegen das We Are Family Video
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